14.06.2025 Hochschultage (Fulda)

Heute fahren wir nach Fulda. Wir fahren nicht, wie ursprünglich geplant, um 11 Uhr los, sondern gegen 13 Uhr. Uns ist noch rechtzeitig klar geworden, dass wir erst um 00:00 Uhr Soundcheck haben und wir einen ganz schön langen Tag haben werden, wenn wir noch früher los fahren.

Da wir in Fulda unser längstes, jemals gespieltes Set spielen werden, haben wir BONINA dabei, mit der es das Feature: „BREAK THE CYCLE“ gibt. Eine Single, die für den Sampler „FOTT DOMET – Ganz Köln gegen Nazis“ entstanden ist.

Zu dritt steigen wir also ins vollgepackte und von der Sonne vorgeheizte Auto.

Der Verkehr ist entspannt, wir sind es auch. Auf der Fahrt unterhalten wir uns über Karaoke Songs und legen eine kleine, gesangliche Jamsession hin. Gegen 16:30 Uhr kommen wir in einem schönen, kleinen Ort namens „Bernhards“ an, wo wir diese Nacht unterkommen werden (bzw. den Morgen, nach unserem Gig), laden unsere Schlafsachen aus und fahren zum Campus.

Wir werden herzlich empfangen, bekommen alles gezeigt und erklärt und fühlen uns direkt wohl. Über die Feuertreppe erreichen wir einen Raum, in dem es Catering, gekühlte Getränke und etwas Ruhe gibt. So richtig ruhig ist es aber nicht, es gibt nämlich eine Band Bühne und mehrere DJ Bühnen. Außerdem gibt es jede MengeStände für Essen, Trinken, Henna Tattoos, Glitzer, Amnesty, Football, Hochschul-Fachbereiche und Kaffee. Hinter der Bühne gibt es auch noch einen Bandraum, indem es ruhiger ist und auch Getränke gibt. (Wichtige Anmerkung: Es gab dieses mal keine Trauben)

Dann ist auch direkt Soundcheck. Doch nicht um Mitternacht, sondern vorgezogen, gut das wir schon da sind. Danach räumen wir alles wieder ins Auto, das ziemlich direkt hinter der Bühne steht.

Mit noch 5,5 Stunden Zeit im Gepäck schlendern wir über das Gelände und beglitzern uns die Gesichter. Beim Abendessen treffen wir die netten Asta Leute und unterhalten uns über die nette Security.

Vor uns spielen zwei Bands. „FLIMMER“, die richtig nice Indie Mucke machen und „DIRTY MIND“, eine Cover Band, bei denen die Crowd so richtig ausgerastet ist.

Bis wir um 00:30 Uhr anfangen verläuft sich diese angeheizte Crowd leider ein wenig, aber das hatten wir um die Uhrzeit auch nicht wirklich anders erwartet. Es ist immerhin nicht nur unser längster, sondern auch unser spätester Gig aller Zeiten, und dann auch noch fern ab von unserer Fanbase.

Kurz bevor wir loslegen, bekommen wir von dem mega fürsorglichen Asta Team noch stilles, gekühltes Wasser auf die Bühne gebracht, was bei den, noch immer hohen Temperaturen einfach der Hammer ist. Sebastian kommt dann aber nicht nur wegen des Wetters ins Schwitzen, sondern auch wegen des Schlagzeug Hockers, der so kaputt ist, dass er hin und her eiert und zu einem Balanceakt hinter den Drums führt.

Wir starten mit bester Laune in unser Set und können auch keine größeren technischen Ausfälle verzeichnen. Das Publikum ist auch super. Es gibt zwar mehrfach den Moment, dass wir denken, es wird leerer, doch auf die Frage „FULDA SEID IHR NOCH DA?“ jubeln bis in die ferne Dunkelheit noch Leute, die bereitwillig der Aufforderung folgen, alle ein Stück nach vorne zu kommen. Plötzlich ist es wieder voll vor der Bühne. Es entsteht ein total schöner Vibe mit mehreren Freund*innen Gruppen, die zusammen tanzen und unsere Songs, die sie vermutlich noch nie gehört haben, mitsingen.

Der Gastauftritt von BONINA kam ca. nach dem halben Set. Die Leute rasten komplett aus und sind einer Meinung wenn BONINA ruft „FULDA GEGEN NAZIS“. Nach dem Song wird Leon zu Gemüse erklärt „Du bist Salat“ ruft eine Frau aus dem Publikum, aber das war irgendwie ein Missverständnis. Leider hat sich das auch nicht auflösen lassen, wir hätten zu gerne gewusst welches Wort wir hier nicht richtig verstanden haben. Aber durch Tonfall und Gestik sind wir uns auch so sicher: Wir sind der beste Salat, den es musikalisch geben kann.

Obwohl uns hier niemand kennt, bleiben mega viele Leute bis zum bitteren Ende, um 2:00 Uhr, bei uns und feiern zusammen das Leben und die Musik.

Zum krönenden Abschluss bekommt Leon, nach dem Abbau, den aller letzten Schnitzelweck des Festivals und wir gehen noch bis kurz vor drei in der Drum & Bass Höhle raven.

Fulda war einfach alles in allem eine wunderschöne Wochenends-Tour.